IPv6 nur für IP - Anschlüsse

Hallo,

Anbei ein interessanter Beitrag, den ich grade aufgegriffen habe.

http://heise.de/-1763557

Meine Meinung: Solange die Telekom hier in Münster das VDSL - Netz nicht erweitert werde ich weiterhin auf die "Alt"-Technologie setzen ... Fröhlich
Gelöschter Nutzer
Nein, sinngemäß heisst es, seit September werden neugeschaltete IP Anschlüsse "inoffiziel" mit Dualstack produziert. Da heisst nicht, daß Altanschlüsse nicht mit IPv6 ausgestattet werden. Offiziell gibt es noch kein IPv6 im Telekomnetz.
Nein, kein IPv6 für analoge oder ISDN - Bestandskunden. Analoge und ISDN - Neukunden gibt es ja eh nicht mehr ;)


Die Telekom hat auf Nachfrage ihre Pläne zum Ausbau von IPv6 konkretisiert: Demnach sollen private Bestandskunden mit Anschlüssen für analoge oder ISDN-Telefonie auch in Zukunft nicht mit IPv6 versorgt werden. Der gleichzeitige Betrieb von IPv4 und IPv6 (Dual-Stack) für Privatkunden ist den neuen, IP-basierten DSL-Anschlüssen (Call&Surf IP oder Entertain Comfort IP) vorbehalten, erklärte ein Telekom-Sprecher gegenüber heise Netze

Gelöschter Nutzer
Oh, Sorry Du hast natürlich Recht, ich hatte einen anderen Artikel im Kopf, wer lesen kann ist klar im Vorteil...
Ich kann aber generell diese Haltung auch nicht verstehen. Vom Internetzugang her unterscheidet sich ein IP - Anschluß doch nicht von einem Analog / ISDN - Anschluß.

Oder sehe ich das falsch ?
Anscheinend terminiert die Telekom bei neuen (IP-only) Anschlüssen das IPv6 auf einem anderen Gerät wie dies bei den klassischen Anschlüssen notwendig wäre (dort BRAS). Die Telekom will wohl die "alten" BRAS nicht mehr auf IPv6 aufrüsten, da dies Geld kosten würde.
Und das soll dann so für alle Ewigkeit bleiben? Ich kann mir also aussuchen, ob ich in Zukunft mit schlechterer Qualität (und unzuverlässiger) telefonieren soll oder ob ich endlich IPv6 bekommen kann?
Die Telekom ist einer der teuersten Internet-Provider in Deutschland und jetzt wird hier auf "wir können nur noch billig" gemacht.

... und jetzt wird hier auf "wir können nur noch billig" gemacht.


Verstehe ich nicht. Alle wollen doch "billig". All inklusive für 9,95€ !!!

Entweder Qualität oder Preis. Beides wird nie funktionieren.

Schönes WE

Alle wollen doch "billig".

Ich will nicht billig.

Ich will Qualität (ISDN) und IPv6. Und würde auch dafür bezahlen.
Und? Bekomme ich das bei der Telekom? Nein.
Gelöschter Nutzer
Bei mir läuft IPv6 zwei Jahren mit einem Tunnel, dann läuft es die nächsten zwei Jahre eben weiter mit dem Tunnel...

Bei mir läuft IPv6 zwei Jahren mit einem Tunnel, dann läuft es die nächsten zwei Jahre eben weiter mit dem Tunnel...


Ist dann aber kein Telekom IPv6, oder ?


Alle wollen doch "billig".

Ich will nicht billig.

Ich will Qualität (ISDN) und IPv6. Und würde auch dafür bezahlen.
Und? Bekomme ich das bei der Telekom? Nein.

Bekommst Du das beim Wettbewerb??

Wohl kaum.

P.S.: Alle wollten doch den Wettbewerb und die Marktöffnung im Telekommunikationsnetz. Jetzt habt Ihr den und "weint" trotzdem.

Schönes WE

Bekommst Du das beim Wettbewerb??

VoIP bekomme ich auch beim Wettbewerb und zwar deutlich preiswerter als bei der Telekom.
Natives ISDN war einer der Gründe, warum ich zur Telekom gewechelt bin.

Ohne die Marktöffnung und den Druck durch die Kabelprovider würden wir bei der Telekom wahrscheinlich noch mit 128 Kbit/s für 150 Euro pro Monat im Internet surfen.

VoIP bekomme ich auch beim Wettbewerb und zwar deutlich preiswerter als bei der Telekom.


Genau, Du bekommst einen VoIP Anschluss beim Wettbewerb. Die Telekom bietet einen "IP-basierten Anschluss". Das ist technisch ganz anders, da eine andere Plattform auf Seiten der Telekom genutzt wird.

Schönes WE

Genau, Du bekommst einen VoIP Anschluss beim Wettbewerb. Die Telekom bietet einen "IP-basierten Anschluss". Das ist technisch ganz anders, da eine andere Plattform auf Seiten der Telekom genutzt wird.

Die Wettbewerber (Vodafone, Alice, Unitymedia usw.) nutzen genau die gleiche Technik wie die Telekom: Ein VoIP-Endgerät (CPE) wird beim Kunden aufgestellt, welches über VoIP mit der jeweiligen Plattform des Anbieters kommuniziert. An dieses VoIP-Endgerät kann der Kunde seine Telefon-Endgeräte (analog bzw. optional per ISDN-S0) anschließen.
Wo ist jetzt genau der Unterschied dieser Wettbewerber gegenüber der Telekom bezogen auf VoIP? Aus meiner Sicht benutzen alle bis auf kleine Unterschiede genau dieselbe Technologie.

Genau, Du bekommst einen VoIP Anschluss beim Wettbewerb. Die Telekom bietet einen "IP-basierten Anschluss". Das ist technisch ganz anders, da eine andere Plattform auf Seiten der Telekom genutzt wird.

Diese Abgrenzung bitte ich zu präzisieren.

Grüße
spi

Die Wettbewerber (Vodafone, Alice, Unitymedia usw.) nutzen genau die gleiche Technik wie die Telekom:


Nicht ganz. Bei der Telekom wird dies über eine andere Plattform (ich meine MPLS) abgewickelt. Von dort gibt es dann entsprechend Gateways in die anderen Netze.

Deswegen ist es ja auch ein IP-basierter Anschluss bei der Telekom und kein "VoIP".

Nicht ganz. Bei der Telekom wird dies über eine andere Plattform (ich meine MPLS) abgewickelt. Von dort gibt es dann entsprechend Gateways in die anderen Netze.

MPLS ist eine WAN-Technologie bei der die IP-Pakete zusätzlich encapsuliert werden, um zum Beispiel mehrere logische IP-Netzwerke abbilden zu können (also eine Art Virtualisierung des WAN-Backbones). Ein MPLS-Netzwerk dient also genauso wie das Internet dem Transport der IP- bzw. VoIP- Pakete. Ein Unterschied ist, dass im MPLS normalerweiße VoIP priorisiert wird und im Internet nicht. Meinen Sie das eventuell als Unterschied?

Ich denke allerdings, dass auch bei Vodafone, Alice, Unitymedia usw. die VoIP-Pakete (des jeweils eigenen VoIP-Dienstes) im WAN priorisiert werden. Auch die Gateways zu anderen Netzen dürften bei den anderen Providern vorhanden sein. Ich sehe daher immer noch keinen relevanten Unterschied bei den VoIP-Angeboten der unterschiedlichen Provider.
Gelöschter Nutzer

Deswegen ist es ja auch ein IP-basierter Anschluss bei der Telekom und kein "VoIP".

Hast Du Dir diesen Blödsinn selber aus den Fingern gesogen oder irgendwo abgelesen?
Voice over IP, was ganz genau kann man daran falsch verstehen? Oder glaubst Du, wenn bei der Telekom etwas ganz Magisches laufen würde, dann würden Standard VoIP Telefone, Softphones und Router funktionieren?
Gelöschter Nutzer


Bei mir läuft IPv6 zwei Jahren mit einem Tunnel, dann läuft es die nächsten zwei Jahre eben weiter mit dem Tunnel...

Ist dann aber kein Telekom IPv6, oder ?

Was ist ein Telekom IPv6?



Bei mir läuft IPv6 zwei Jahren mit einem Tunnel, dann läuft es die nächsten zwei Jahre eben weiter mit dem Tunnel...

Ist dann aber kein Telekom IPv6, oder ?

Was ist ein Telekom IPv6?

Eine IPv6 - Lösung der Telekom :-)

Ne, mal im Ernst ... wie machst du das mit dem IPv& - Tunnel ?


Deswegen ist es ja auch ein IP-basierter Anschluss bei der Telekom und kein "VoIP".

Hast Du Dir diesen Blödsinn selber aus den Fingern gesogen oder irgendwo abgelesen?Danke, bb123. Habe ich beim Lesen auch gedacht, sorry OL1973.
Gelöschter Nutzer


Was ist ein Telekom IPv6?

Eine IPv6 - Lösung der Telekom :-)

Ja, hatte ich schon verstanden, fand aber die Formulierung amüsant ;-)

Ne, mal im Ernst ... wie machst du das mit dem IPv& - Tunnel ?

Man kann in einer Fritzbox IPv6 so konfigurieren, daß entweder nativ IPv6 genutzt wird oder über IPv4 die IPv6 Pakete über einen "Tunnel Broker" geschickt werden. Dort werden dann die IPv6 Pakete "ausgepackt". Dazu besorgt man sich entweder z.B. einen Sixxs Account oder nutzt einen 6to4 Tunnel. Das geht auch mit einem IPv6 Router hinter dem eigentlichen Internet Router (z.B. mit OpenWRT) oder auch von einem einzelnen PC aus. Das ist aber ein bischen Frickelei. Bei Windows gibt es z.B das "Teredo Tunnel Interface", habe ich mal ausprobiert, das ist echte Fummelarbeit.
Anscheinend terminiert die Telekom bei neuen (IP-only) Anschlüssen das IPv6 auf einem anderen Gerät wie dies bei den klassischen Anschlüssen notwendig wäre (dort BRAS). Die Telekom will wohl die "alten" BRAS nicht mehr auf IPv6 aufrüsten, da dies Geld kosten würde...Und das soll dann so für alle Ewigkeit bleiben? Ich kann mir also aussuchen, ob ich in Zukunft mit schlechterer Qualität (und unzuverlässiger) telefonieren soll oder ob ich endlich IPv6 bekommen kann? ...
Hallo zusammen,

um zum eigentlichen Thema zurück zu kommen, ja, die Telekom produziert ihre IP-Anschlüsse auf einer neuen Plattform. Diese Plattform spricht "MPLS" bis nah an den Kunden (das hat sicherlich OL1973 gemeint) und kann in naher Zukunft besser und schneller auf IPv6 umgestellt werden. Die Provider kaufen alle bei den gängigen weltweiten Herstellern (wie Huawei, Alcatel-Lucent, Nokia-Siemens etc.) ihre Hardware und somit gibt es bezogen auf ihre Netze keine nennenswerten Qualitätsunterschiede mehr.
Zum Thema VoiP: die Telekom hat aus den Kinderkrankheiten von VoiP, wie Echos und Zeitverzögerung die massiv bei den Wettbewerbern beklagt wurden, gelernt. Das einzige Manko was noch besteht, ist der Zusammenschluß der VoiP-Netze. Gespräche von einem VoiP-Netz zum anderen laufen immer noch über ISDN-Gateways.

... Die Telekom ist einer der teuersten Internet-Provider in Deutschland und jetzt wird hier auf "wir können nur noch billig" gemacht.
Wieso "wir können nur noch billig". ISDN wird nicht mehr weiterentwickelt. Andere Länder wie die des ehemaligen Jugoslawien oder die der GUS-Staaten, haben diese Entwicklung übersprungen und zählen mit ihren IP-Netzen zu den modernsten Telekomunikationsnetzen. So schön und komfortabel das ISDN-Netz auch funktioniert, es ist einfach zu teuer geworden es am Leben zu erhalten. Das haben die Wettbewerber schon zeitig erkannt und nun auch die Telekom.

ja, die Telekom produziert ihre IP-Anschlüsse auf einer neuen Plattform.


Die All-IP-Anschlüsse werden sowohl auf der alten ATM-DSL-Plattform als auch auf der neuen GbE-DSL-Plattform realisiert. D.h. die BRAS beider Plattformen können IPv6. Allen Komponenten zwischen dem DSL-Router und dem BRAS ist "wurscht", was sie in die PPPoE-Pakete verpackt transportieren.


Diese Plattform spricht "MPLS" bis nah an den Kunden


MPLS beginnt für beide DSL-Plattformen i.d.R. einen Hop nach dem BRAS.

Es gibt einfach kein technisches Argument dafür IPv6 an einen Zwangsumstieg auf einen All-IP-Anschluss zu koppeln. Das ist lediglich dem Versuch geschuldet, den Umstieg der Kundschaft auf All-IP-Anschlüsse zu forcieren.

Leider wird der Schuß aber nach hinten losgehen, denn die Telekom twittert ja selbst (sinngemäß): "Wir sehen derzeit keinen Mehrwert in IPv6."

Wenn Otto Normal durch IPv6 also keinen Mehrwert sieht, dann ist IPv6 kein taugliches "Zuckerl" um ihn zu einem All-IP-Anschluss zu locken. Lediglich Technik-Freaks drängen bereits jetzt zu IPv6, sind aber generell All-IP-Anschlüssel gegenüber eher aufgeschlossen oder haben bereits ihren IPv6-Tunnel (i.d.R. sogar mit statischen Adressen) und brauchen daher nicht unbedingt dynamisches IPv6.

Die Telekom hat 2010, 2011 und sogar noch im Juni 2012 angekündigt, IPv6 für _alle_ Privatkunden auszurollen. Leider scheint diese Ankündigung nicht viel Wert gewesen zu sein.

Ebenso hat die Telekom auf diversen IPv6-Gipfeln die Wichtigkeit und Unumgänglichkeit der Einführung von IPv6 betont. Leider schraubt sie nun aber ihren eigenen IPv6-Rollout auf einen homöopathischen Umfang zurück...

Schön wäre es, wenn sich das Foren Team hier mal zu Wort melden würde und uns einen Diskussionsweg mit dem verantwortlichen Entscheider eröffnen könnte. Vielleicht kann man denjenigen dann dazu bringen, diese technisch nicht nachvollziehbare Entscheidung zu überdenken und die Kundschaft vielleicht lieber durch einen echten Mehrwert von den All-IP-Anschlüssen zu überzeugen (z.B. Features wie die "Telefonanlage in der Cloud", damit man auch aus dem Hotel-WLAN über seine Nummer erreichbar ist).
Aus einem anderen Thread hierher verwiesen nochmal mein dortiger Beitrag mit einer expliziten Frage ans Foren-Team. Vielleicht gibts ja hier eine Antwort auf die Frage...

Einen technischen Grund dafür IPv6 nur für neue All-IP-Verträge auszurollen und sogar Analog- und ISDN-Kunden dauerhaft auszuschließen gibt es nicht. Das gerne benutzte Argument, All-IP-Anschlüsse würden auf der GbE-DSL-Plattform produziert und nur diese sei IPv6-tauglich, greift nicht, dann zum einen gibt es auch All-IP-Anschlüsse auf der ATM-Plattform mit IPv6, zum anderen habe ich selbst einen ISDN-Anschluss auf der GbE-DSL-Plattform.

Beide Plattformen können IPv6, alles zwischen DSL-Router und BRAS spielt für IPv6 keine Rolle sondern reicht nur PPPoE durch. Kann ein DSL-Router es nicht, dann ist das auch kein Problem, ein Dualstack-Anschluss verhält sich dann genauso wie bisher ein reiner IPv4-Anschluss.

Kurz: Es gibt keinen technischen Grund, es muss also ein Marketinggrund sein um die All-IP-Anschlüsse zu pushen.

Nun hat die Telekom aber oft genug auf IPv6-Gipfeln in den letzten Jahren betont, wie wichtig und unumgänglich die Einführung von IPv6 sei und noch im Juni diesen Jahres gesagt, dass ALLE Privatkunden bis Ende 2012 IPv6 bekommen. Das widerspricht deutlich der jetzig praktizierten "homöopathischen" Einführung von IPv6 für einen Teil der Neukunden und alle die an die Ankündigungen der vergangenen Jahre geglaubt haben (IPv6 für ALLE) und daher ihr C&S Standard oder C&S Universal verlängert haben werden jetzt "im Regen" stehen gelassen.

Eine Beschleunigung des Umstiegs auf All-IP-Anschlüsse wird es dadurch auch kaum geben, denn:
1. Otto Normalkunde macht den Großteil des Kundenstamms aus, interessiert sich nicht bewusst für IPv6 und wird daher keinen Tarifwechsel durchführen, erst recht nicht, solange es nicht offensiv vermarktet wird. Er wird erst in Jahren, wenn es die ersten IPv6-Only-Angebote gibt, mit diffusen Problemmeldungen den Supportaufwand in die Höhe treiben.
2. Der Technik-interessierte "Freak" (wozu ich vermutlich zähle) hat schon lange seinen statischen IPv6-Tunnel, kann es also verschmerzen, wenn er selbst keine dynamischen IPv6-Adressen bekommt. Es stört sich bestenfalls - so wie ich - an den Auswirkungen auf die Allgemeinheit, wenn man hier so zögerlich ausrollt.

Besteht die Chance, dass sich diejenigen, die an dieser Entscheidung mitgewirkt haben, sich einer Diskussionen hier in den Foren, in der Feedback-Community, per Mail oder in welcher Form auch immer zur Verfügung stellen?